Nach einer Visite in Lissabon kommt man an Èvora, rund 130 Kilometer entfernte 45.000 Einwohner-Stadt, die 1986 in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen wurde, nicht vorbei. Stilecht ist hier mindestens eine Nacht in der Pousada, einem historischen portugiesischen Kloster, das vom Staat zum Fünf-Sterne-Hotel umgestaltet wurde. Der Kick dabei ist, dass es ab 55 plus Sonderkonditionen gibt. Das "Golden Age" wird hier belohnt mit satten 92 Euro Senioren-Rabatt. Da fühlt sich der Urlauber wie im "goldenen Zeitalter".
Die größte und schönste Stadt des Alentejo ist ein Weltkulturerbe der Renaissance. Sie ist nicht museal, sondern höchst lebendig. Mit ihren engen, von Bogengängen gesäumten kleinen Gassen besitzt der herrliche Ort einen stark maurischen Charakter. Im Norden steht die Sé, ab 1186 im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik errichtet. Sie ist eine der eindrucksvollsten mittelalterlichen Bischofskirchen Protugals. Neben Museen steht auf hohem Sockel der Dianatempel mit 14 korinthischen Granitsäulen. Gegenüber verbirgt sich hinter massigen Mauern die Pousada dos Lóios in einem spätgotisch-maurischen Kloster. Die gotische Kirche Sâo Francisco am Stadtpark ist ein Juwel. Von Èvoras antiker Vergangenheit künden die fast vollsändig erhaltene römische Ringmauer und der einzige verbliebene römische Tempel der Iberischen Halbinsel. Wer die traditionsreiche Stadt mit ihren 30 Kirchen, Klöstern und Palästen kennenlernen will, braucht mehr als einen Tag.